29.08.2024

Interior Trends in Hotel, Ladenbau und Pflege

Titelbild zu beitrag Trends in Hotel, Ladenbau und Pflege Designbodnen PROJECT FLOORS

In einer Zeit, die von Individualisierung und digitalen Erlebnissen geprägt ist, suchen wir in Räumen nach Authentizität und sinnlichen Erfahrungen. Ob im Hotelzimmer, im Geschäft oder im Gesundheitswesen – im Trend liegt eine Gestaltung, die Emotionen weckt. Gleichzeitig sind jedoch auch die funktionellen Ansprüche der unterschiedlichen Bereiche zu berücksichtigen, ebenso wie die Markenidentität des jeweiligen Betreibers. Welche Gestaltungselemente und Materialien liegen im Trend und erzielen diese Wirkung? Wir haben uns bei unseren Partner:innen aus den Bereichen Hotel, Ladenbau und Pflege umgehört.

Hotelzimmer Designboden Holzoptik Dekor PW 3913 PROJECT FLOORS
Zimmer im Hotel Nouri mit dem Dekor PW 3913 von PROJECT FLOORS

Sanfte Töne und das Unperfekte prägen die Hotellerie

In kaum einem anderen Objekt-Segment spielen aktuelle Interior-Trends eine so wichtige Rolle wie in der Hotel Branche. Der Einheitslook mit Standard Möblierungen und schweren Teppichen wurde längst von individuellen Designkonzepten abgelöst, die die Marke in jeden Winkel des Hauses transportieren.

Theresa Hasreiter, Innenarchitektin beim Generalunternehmer für Hotelausstattung Bachhuber Contract GmbH, berichtet, dass eine japanische Philosophie mit Ursprung schon im 15. Jahrhundert aktuell großen Einfluss in der Interior Gestaltung hat. „Wabi-Sabi“ könnte man heute fast als Gegenbewegung zu unserer vorherrschenden Schnelllebigkeit und dem allgemeinen Konsumwahn billig in Fernost produzierter Massenwaren interpretieren. Sie verbindet die Wertschätzung des Alterns und der Schönheit einfacher, unvollkommener Dinge. Weniger ist mehr, und das Vorhandene wird geschätzt, gepflegt und weitervererbt. Demnach entsteht die Schönheit durch die Spuren des Lebens: angerostetes Metall, abblätternde Wände, auffällige Risse und Patina – sie verleihen dem Interior Individualität und Wert. Als sehenswertes Beispiel für eine Gestaltung unter dem Einfluss von „Wabi-Sabi“ kann man unser Objekt des Monats Hotel Nouri in Bad Krozingen nennen. Hier hat Theresa Hasreiter mit zurückhaltenden, der Natur entliehenen Farben einen Rückzugs- und Erholungsort kreiert.

Hotel Nouri Restaurant
Restaurant im Hotel Nouri, Konzept Theresa Hasreiter von Bachhuber Contract

Insgesamt werden Gestaltungskonzepte in der Hotellerie mutiger. Fischgrät und andere Designverlegungen sowie Kombinationen mehrerer Dekore oder Verlegearten zieren die Böden der modernen Häuser. Allerdings ist die Farbwahl nicht mehr so kontraststark wie beispielsweise in einem unserer letzten Referenzobjekte, dem LOGINN Hotel in Berlin. „Die Farben werden wieder pastelliger. Auch Strukturen, die Tiefe schaffen und haptisch sind, werden gerne eingesetzt. Designboden kann da gut mitspielen mit den tollen Oberflächenstrukturen, die so authentisch sind“, betont die Innenarchitektin. Matte Erdtöne, kein Glanz und eine Renaissance von Terrakotta sind die weiteren Trends, von denen uns Theresa Hasreiter berichtet. Bei Letzterem schütteln sich die Älteren und haben Bilder von Wischtechnik im Kopf, die man eigentlich längst vergessen hatte.

Designboden bleibt das Zukunftsprodukt, der Teppich erlebt zumindest in der Hotellerie kein Comeback, ist sich die Innenarchitektin sicher. Allein der hygienische Anspruch der Gäste, die Reinigungsleichtigkeit für die Putzkolonne und das stimmige Preis-Leistungs-Verhältnis macht Designboden aus Sicht der Hoteliers zu einer sauberen Sache.

Möbelhaus Ladenbau Designboden Betonoptik PROJECT FLOORS
Möbelhausgestaltung von Werner Quadt mit dem Designboden-Dekor ST 940 in Betonoptik von PROJECT FLOORS

Authentische Materialien bringen die Natur in den Shop

Die aktuelle Farbgebung unterscheidet sich auch im Ladenbau nicht wesentlich. Auch hier geht momentan der Trend zu natürlichen Farben und authentischen Materialien. Keramik, Terrakotta, Lehm, Granit – dies alles spielt im Jahr 2024 im Shop-Design eine große Rolle. An den Wänden sind Naturmotive ganz vorne dabei, bestätigt auch Werner Quadt, Innenarchitekt und Einrichtungsexperte mit Schwerpunkt Möbelhausgestaltung. Grüne Wände - künstlich oder echt – bringen die Natur in den Raum und symbolisieren zudem den Megatrend ‚Nachhaltigkeit‘. Geborgenheit liefern die geschwungeneren Formen bei den Polstermöbeln und die haptischen Bezugsstoffe wie Bouclé und Teddyplüsch.

Möbelhaus Ladenbau Designoden Schieferoptik PROJECT FLOORS
Zwei Trends auf einem Bild: Schiefer-Optik SL 307 von PROJECT FLOORS und eine begrünte Wand im Wohnzentrum Jungmann in Brixen (Entwurf Werner Quadt)

Wie in der Hotellerie wünschen sich die Betreiber:innen im Ladenbau eine authentische Oberflächenhaptik und -optik. Die Vorbilder Schiefer und Beton werden in perfekten Nachbildungen auch auf den Boden gebracht. „Sie sind insbesondere im Möbelhaus eine geeignete, neutrale Grundlage, um die unterschiedlichen Einrichtungsgegenstände gut zur Geltung zu bringen. Bei Holzoptiken hat man schnell das Problem, dass die Farben von Boden und Möbelstück nicht harmonieren“, weiß Werner Quadt und setzt bei seinen Entwürfen gerne die Betonoptik ST 940 von PROJECT FLOORS ein. Pflanzen und Akustikpaneele aus Holz sorgen im Zusammenspiel mit dem cleanen Boden für eine harmonische Raumgestaltung. Auf Aktionsflächen für Einrichtungsbereiche wie Wohn- und Schlafzimmer kommen auch Holzoptiken zum Einsatz und bringen Wärme und Wohlfühlambiente. Immer noch ungebrochen ist der Dauertrend Eiche. Werner Quadt nennt hier vor allem das Dekor PW 3220 von PROJECT FLOORS. Der helle, honigfarbene Holzton ist tatsächlich sehr beliebt und daher neben dem Standardformat auch als breite Fischgrätplanke (HERRINGBONE WIDE) und im Chevronschnitt erhältlich. Diese Designverlegungen finden in allen Bereichen großen Anklang, besonders aber im Ladenbau. Hier können die sehenswerten Verlegemuster auf großen Flächen eindrucksvoll glänzen. Gerne werden heute Dekore, Optiken und Verlegemuster gemischt, um so Zonierungen entstehen zu lassen und die unterschiedlichen Bereiche für die Kunden schnell erfassbar abzugrenzen.

Möbelhaus Ladenbau Zonierung Designboden PROJECT FLOORS
Zonierung durch den Wechsel zwischen Holz- und Betonoptik.

Betonoptik hält auch im Pflegebereich Einzug

In der Pflege spielen völlig andere Aspekte eine wichtige Rolle. Ältere Menschen brauchen eine Ausstattung, die ihre altersbedingten Einschränkungen berücksichtigen. Schon die Wahl der passenden Möblierung unterliegt damit spezielleren Anforderungen als in den anderen besprochenen Segmenten. Dorothee Rohbock, Architektin aus dem Team für Innenarchitektur des Objekteinrichters WiBU ObjektPlus, Lösungsanbieter für die Pflege- und Gesundheitsbranche, erzählt uns beispielsweise, dass „die Auswahl an Dekoren für die Pflegebetten beschränkt ist, so dass sich die Ausstatter:innen oftmals bei der Gestaltung der Bewohnerzimmer mit dem Bett beginnen und sich dann bei der Raumgestaltung an dem ausgewählten Betten-Dekor orientieren und dies mit passenden anderen Dekoren und Farben kombinieren.“

Farblich sollte sich die Gestaltung im gemäßigten Bereich bewegen. Bei einer zu hellen Farbwahl fehlen die Kontraste für die Bewohner. Zu dunkle Farben wirken hingegen schnell düster, schwer und deprimierend. „Ein mittlerer Eicheton ist eine schöne Möglichkeit, Wärme und Wohnlichkeit in die Einrichtungen zu bringen“, erläutert die Architektin. Allerdings wird - wie im Ladenbau - vermehrt auch mal nach einer Steinoptik am Boden gegriffen. „Als Ausstatterin sehnt man sich mal nach einer Abwechslung – so schön und wohnlich Holznachbildungen auch immer aussehen. Wir haben kürzlich ein neues Musterzimmer mit PROJECT FLOORS Designboden gestaltet, in dem dieses Mal eine moderne Betonoptik am Boden liegt“, berichtet Dorothee Rohbock. Und tatsächlich kommt das Zimmer gut an. Neben der Betonoptik mit dem Dekor TR 990 ist eine auffälligere, farbenfrohere Wandgestaltung möglich, ohne dass das Zimmer direkt überladen und unruhig wirkt.

Pflegezimmer Betonoptik Designboden PROJECT FLOORS
WiBU Musterzimmer mit Betonoptik von PROJECT FLOORS

„Der Altenpflegebereich hinkt bei den Trendentwicklungen immer etwas hinterher“, sagt die Ausstattungsexpertin. Die Kundschaft, also die Betreiber:innen von Einrichtungen, holt sich die Inspiration im Urlaub in den Hotels. So schwappen die aktuellen Interiortrends dann nach und nach auch in diesen Bereich herüber. Die Älteren von heute sind jünger geblieben als noch vor vielen Jahren. Digitale Ausstattung ist mittlerweile auch bei den Senior:innen eine Selbstverständlichkeit genauso wie modernes Mobiliar in den privaten Räumen. Entsprechend hat sich auch der Anspruch an die Einrichtungen entwickelt.

Neben der aktuellen Gestaltung mit der Betonoptik ist – wie in der Hotellerie - auch im Pflegebereich eine ‚naturnahe‘ Gestaltung gefragt, die insgesamt etwas dezenter ist als auf dem obigen Bild. Dazu passen Holznachbildungen, die sich farblich in mittleren Tönen bewegen. Designboden von PROJECT FLOORS bietet eine große Auswahl und erfüllt auch die anderen Anforderungen. „Insbesondere im Gesundheitswesen ist eine hygienische Reinigung essentiell. Außerdem muss der Boden objekttauglich und robust sein“, betont Frau Rohbock.

Krankenhaus Designboden Holzoptik Fischgrät PROJECT FLOORS
Naturmotive und warme Holzoptik in Fischgrät Verlegung für eine angenehme Raumgestaltung

Auch bei der Gestaltung der Pflegeeinrichtungen geht der Trend weg vom Standardprogramm hin zu Markenbildung und Individualität. In Zeiten des Fachkräftemangels, der gerade den Pflegebereich hart trifft, rückt das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen mehr in den Fokus. So werden Pausenbereiche entsprechend bei Interiorplanung berücksichtigt, damit am Ende ein stimmiger Gesamteindruck entsteht.

Wir bedanken uns sehr bei unseren Gesprächspartner:innen für Ihre Zeit und den interessanten Austausch. Was bei gewisser Variation alle drei Bereiche eint: Der Mensch steht im Mittelpunkt.  Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

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