16.09.2022

Nachwuchsförderung für das Bodenhandwerk

Titelbild Collage aus zwei Bildern von der Bodenverlegung und zwei Logos

Fachkräftemangel ist in aller Munde, weswegen Nachwuchsförderung und entsprechende Programme essentiell sind, wenn wir auch morgen noch geschulte Handwerker:innen finden wollen. Wir stellen heute die Initiative „Das ist Bodenhandwerk“ vor. 


Lieber Herr Thimo Dätsch, seit wann gibt es die Initiative „Das ist Bodenhandwerk“, wer hat sie gegründet und was ist das Ziel?
Der BVPF (Bundesverband Parkett- und Fußbodentechnik) rief 2014 die Ausbildungsinitiative ins Leben. Ziel ist es, aktiv den Nachwuchs zu fördern und Lehrlinge für Ausbildungsbetriebe zu gewinnen. Außerdem soll die Wahrnehmung und Wertschätzung der Berufe im Bodenhandwerk verbessert werden. Dazu wollen wir die Gewerke so attraktiv wie möglich darstellen.
Um unsere diversen Maßnahmen zu verwirklichen, wird die Initiative durch zahlreiche Förderer wie beispielsweise PROJECT FLOORS finanziell unterstützt.
 
Ihr Fokus liegt auf der jungen Generation, die Berufswahl und Ausbildung noch vor sich hat. Über welche Medien sprechen Sie junge Leute an und welche Aktionen sind erfolgreich?
Wir sprechen die Jugendlichen insbesondere über die sozialen Netzwerke an. So zeigen wir beispielsweise in Videos die alltäglichen Arbeiten und informieren über Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die wichtigsten Kanäle sind für uns hierfür Instagram, TikTok und Facebook. Aber auch auf unserer Webseite kann man sich über die Berufe informieren.

Bei Renovierung und Umbau von Wohnung oder Haus sind gute Handwerker:innen sehr geschätzt und füllen ihre Auftragsbücher oft über Mund-zu-Mund-Propaganda. Merken Sie, dass diese Wertschätzung für das Handwerk bereits auch bei der jungen Generation ankommt?
Leider hat es das Handwerk über Jahre verpasst, seine Wertschätzung in der Gesellschaft und insbesondere auch bei der jungen Generation zu steigern und sich klar zu positionieren. Dabei bietet unser Handwerk so viel mehr als viele Jugendliche denken.
Unser Ziel ist es, die Wertschätzung und Attraktivität des Bodenhandwerks zu steigern und Interesse zu wecken. Dies ist uns in vielen Bereichen schon gut gelungen, aber natürlich liegt noch ein langer Weg vor uns.

Sie konzentrieren sich bei „Das ist Bodenhandwerk“ auf einen Teilbereich des Handwerks, nämlich die Innenausstattung mit Fokus auf den Fußboden. Neben alten Materialien haben neue, schöne und funktionale Bodenbeläge wie Designboden den Markt erobert. Wie hat sich aus Ihrer Sicht die Branche in den letzten Jahren verändert und was macht den Bereich so interessant?
Die Nachfrage nach Designböden ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Anfangs fast ausschließlich im Ladenbau und als geklebte Variante eingesetzt, sind die Designböden schon längst in den Wohnzimmern angekommen. Geringe Aufbauhöhen, robuste Oberflächen und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten wissen viele Handwerker-/innen zu schätzen. 

Wie verändert derzeit die Digitalisierung der Betriebe und die zunehmende Technik das Handwerk und welche Werte bleiben trotzdem oder gerade deswegen wichtig?
Auf den Baustellen und in den Betrieben hat sich einiges getan. Das „digitale Berichtsheft“, virtuelle Raumplaner sowie digitale Zeiterfassung gehören mittlerweile zum Alltag und sind nur ein kleiner Teil der bereits erfolgten Digitalisierung im Handwerk. Bei all der technischen Unterstützung bleiben aber Kompetenz und Fachwissen, Flexibilität sowie Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein wichtige Werte, um die Qualität hochzuhalten und die Kunden zufriedenzustellen.

Vielen Dank, Herr Dätsch, für die interessanten Einblicke. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihrer Initiative und werden Ihre Bemühungen auch weiterhin unterstützen. Wir sind Partner des Handwerks, und die Nachwuchsförderung in diesem Bereich liegt uns am Herzen.
 

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